Tanimbuca
Kurzzeichen DIN EN 13556 | N184 |
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Botanische Bezeichnung | Terminalia spp., Familie Combretaceae | |
Verbreitung | Karibische Inseln, Mittelamerika, nördliches Südamerika(Venezuela bis Zentralbrasilien) | |
Weitere Handelsnamen | Carará, cuiarana, emberidiba, mirindiba, periorá, periquitera, tani(n)buca, timburita (BR); coffee mortar, fukadi, simia chimi (GY); anangossiti, angouchy, arbre aux trésors, bois arcoquois, bois gri-gri, olivier, z‘olivier (GF); busi-amandra, gindya-udu, djindja-udu (SR); almendro (CO); verdolago amarillo (BO); amarillo boj, olivo negro (VE); guayabillo, guayabón, isulleja, yuyún (EC); palo amarillo (DO); granadillo (PR); yellow sanders (US). |
Kurzbeschreibung | Unter den in Mittelamerika und Südamerika heimischen, zahlreichen Arten der Gattung Terminalia ist hinsichtlich der kommerziell nutzbaren Hölzer zwischen zwei Sortimenten zu unterscheiden: a) schwere Hölzer einer mittleren Rohdichte um 0,94 g/cm3, die international meist unter brasilianischen Leitnamen b) mittelschwere Hölzer einer mittleren Rohdichte um 0,75 g/cm3, die international meist unter dem mittelamerikanischen Leitnamen Die mit diesen Leitnamen verbundenen Unterschiede biologischer und technischer Eigenschaften lassen sich anhand verschiedener Lokalnamen nicht nachvollziehen. In den meisten produzierenden und exportierenden Ländern besteht für Terminalia-Hölzer eine weitgehende Namensgleichheit, unabhängig der Zugehörigkeit zu einem der o. g. Sortimente. Welche einzelnen Arten der Gattung Terminalia das schwere Holz der hier beschriebenen Gruppe liefern, ist nicht nachvollziehbar. Es werden die Arten Terminalia tetraphylla (syn.: Buchenavia capitata) und Terminalia viridiflora (syn.: Buchenavia viridiflora) genannt, aber auch andere Arten liefern ähnlich schweres Holz. |
Farbe und Struktur | Spint hell gelblich braun, nur schwach abgesetzt vom etwas dunkleren Kernholz, das mit der Zeit goldbraun bis olivbraun nachdunkelt; gelegentlich mit dunkleren Farbstreifen. Poren mittel-groß bis grob, wenig |
Gesamtcharakter | Schweres, gleichmäßig gelblich-bräunliches bis verschieden stark dunkel gefärbtes Holz mit mäßig deutlicher Porung und mittlerer Textur, ohne auffällige Strukturwechsel. |
Rohdichte lufttrocken (12-15% u) | 0,84–0,95(–1,05) g/cm³ |
Druckfestigkeit u12-15 | 67–74–85 N/mm² |
Biegefestigkeit u12-15 | 135–151–167 N/mm² |
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15 | 19 800–22 380–23 240 N/mm² |
Bruchschlagbarkeit | k.A. kJ/m² |
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet | 9,2–13,3 kN |
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15 | 36–49 N/mm² |
Trocknungsschwindmaß (radial) | 2,7 % |
Trocknungsschwindmaß (tangential) | 4,1 % |
Differentielles Schwindmass (radial) | |
Differentielles Schwindmass (tangential) | |
pH-Wert | k.A. |
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2) | Klasse 2(–3) |
Bearbeitbarkeit | Tanimbuca ist ein schweres und hartes Holz mit Festigkeitseigenschaften, die im Bereich von Bongossi, Greenheart und ähnlich schweren Hölzern liegen. Die Bearbeitung ist wegen der Härte erschwert und erfordert hohen Kraftaufwand. Hartmetall bestückte Werkzeugen erreichen ausreichende Standzeiten. Für Nagel- und Schraubverbindungen ist vorzubohren. Verklebungen können wegen der hohen Dichte Schwierigkeiten bereiten, vorangehende Tests werden empfohlen. Konstruktive Verbindungen sind vorzuziehen. |
Trocknung | Die Schwindwerte sind niedrig für ein Holz hoher Dichte und verleihen ihm gutes bis befriedigendes Stehvermögen. Die Trocknung verläuft sehr langsam und kann bei größeren Querschnitten zu starker Verfor-mung und Rissbildung führen. Kammertrocknung erfordert eine vorsichtige Führung mit schonenden Programmen, wie z. B. Schedule B (Handbook of Hardwoods, GB) oder die US-amerikanischen Abfolgen T3–C2 (25 mm) und T3–CI (50 mm). Für Dicken über 25 mm wird eine Freiluft-Vortrocknung über mehrere Monate empfohlen. |
Natürliche Dauerhaftigkeit | Je nach botanischer Art und Wuchsregion gilt Tanimbuca als dauerhaft bis mäßig dauerhaft gegen Holz zerstörende Pilze. Das Holz ist resistent gegen Trockenholztermiten, jedoch nicht gegen Schädlinge im Meerwasser. |
Verwendungsbereiche | Das Holz ist für tragende Konstruktionen im Außenbereich ohne Erdkontakt (Brücken, Hafen-bau, etc.) gut geeignet. Im Innenausbau kann es für Industriefußböden, hochwertige Fußböden im Wohnbereich (Dielen, Parkett) sowie Treppen eingesetzt werden. Auf dem deutschen Markt wird Tanimbuca überwiegend als Terrassendiele angeboten. |
Literatur | Alfonso A., V. & Richter, H.G. (1991). Wood and bark anatomy of Buchenavia Eichl. (Combretaceae). IAWA Bulletin n. s., Vol. 12 (2): 123–141 Borges de Araujo, H.J. (2007). Relações funcionais entre propriedades físicas e mecânicas de madeiras tropicais brasileiras. Floresta 37(3): 399–416 CIRAD-FORÊT Tropix 7. (2016). Fiches techniques Version 7.5.1. Tanimbuca tropix.cirad.fr/FichiersComplementaires/FR/Amerique/TANIMBUCA%202024.pdf Comvalius, L. B. (2001). Surinamese timber species. Characteristics and Utilization. Centre for Agricultural and Forestry Research in Suriname – CELOS, Paramaribo/ Suriname, 243 p. Klaassen, K. W. M. (ed.) (2018). Houtvademecum. Smartwave B.V., Den Haag NL, 832 pp. Klaassen, K. W. M. & Creemers, J. G. M. (2019). Some properties of lesser known timber species from Suriname, Wageningen, SHR Laboratorio de Produtos Florestais (LPF) (o. J). Banco de dados de Madeiras Brasileiras: Cuiarana. https://lpf.florestal.gov.br/pt-br/?option=com_madeirasbrasileiras&view=especieestudada&especieestudadaid=43 Wangaard, F. F. & Muschler, A. F. (1952). Properties and uses of tropical woods III. Trop. Woods 98:63–64. |
Bilder |
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