Holz ABC

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Cupiuba

Kurzzeichen DIN EN 13556 GPGL
Botanische Bezeichnung Goupia glabra, Familie Goupiaceae (vormals Celastraceae)
Verbreitung Mittelamerika (Panama bis Honduras), Nördliches Südamerika: Amazonasbecken, Guyanas, südlich bis Kolumbien
Weitere Handelsnamen Cachaceiro, copiúba, copiúva, cupiúba-rosa, peniqueiro, peroba-donorte, peroba-fedida, vinagreiro (BR); cabacalli, copi, couepi, goupi kaboekallii, kabukalli, koepi (GY): goupil, kabikalli, koepi (SR); bois caca, goupi (GF); congrio blanco, kopi, pilón, „stinkwood“ (VE); chaquiro saino, sapino, zahino (CO); capricornia (PE); kabukalli (GB)

Kurzbeschreibung

Goupia glabra ist einziger Vertreter der Gattung und Familie Goupiaceae. In älterer Literatur werden Gattung und Art noch unter der Familie Celastraceae geführt. Der im nördlichen Südamerika weit verbreitete Baum liefert ein schweres und dauerhaftes Holz, das in den Erzeugerländern vorwiegend im Außenbereich für tragende Konstruktionen eingesetzt wird. Im konstruktiven Innenausbau wird das Holz gemieden, da es im feuchten Zustand und auch bei Bearbeitung des trockenen Holzes, einen unangenehmen Geruch verströmt. Cupiuba unterliegt keinen nationalen oder internationalen Schutzbestimmungen. Aus Brasilien wird FSC-zertifiziertes Holz angeboten. Die Art wird in der IUCN Red List seit 2018 als am wenigsten Besorgnis erregend (least concern) aufgeführt.

Farbe und Struktur

Splint hell gelblich und nur schwach abgesetzt vom gelblich braunen bis ziegelroten Kernholz, das unter Belichtung nachdunkelt. Holz häufig mit dunkleren Farbstreifen. Poren zerstreut, mittelgroß bis groß und einzeln stehend, wenig zahlreich. Speichergewebe makroskopisch nicht erkennbar. Holzstrahlen sehr schmal, das Holzbild nicht beeinflussend. Zuwachszonen-Grenzen nicht oder nur schwach ausgeprägt. Faserverlauf meist gerade oder unregelmäßig, auch mit Wechseldrehwuchs. Frisches Holz mit einem sehr unangenehmen sauren Geruch, der nach Trocknung verschwindet, bei Wiederbefeuchtung aber erneut auftreten kann.

Gesamtcharakter

Schweres und hartes, homogen strukturiertes Holz mit attraktiver Farbgebung und mittlerer bis grober Textur.

Rohdichte lufttrocken (12-15% u) 0,77–0,84–0,90 g/cm³
Druckfestigkeit u12-15 51–62–73 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15 94–110–131 N/mm²
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15 13 880–16 780–18 190(–21 150) N/mm²
Bruchschlagbarkeit k. A. kJ/m²
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet 7,1–8,3–9,7 kN
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15 29–33–38 N/mm²
Trocknungsschwindmaß (radial) 1,8–2,4–2,6 %
Trocknungsschwindmaß (tangential) 3,5–4,2–5,0 %
Differentielles Schwindmass (radial) 0,21 %
Differentielles Schwindmass (tangential) 0,35 %
pH-Wert k. A.
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2) Klasse 3

Bearbeitbarkeit

Cupiuba lässt sich mit Handwerkzeugen wegen der großen Härte schwer bearbeiten. Maschinelle Bearbeitung erfordert erhöhten Kraftaufwand. Hartmetall bestückte Werkzeuge werden empfohlen, da Schneiden schnell abstumpfen. Nagel- und Schraubverbindungen halten gut; Vorbohren ist erforderlich, da das meist geradfaserige Holz leicht spaltet. Von der Herstellung von Schälfurnieren wird abgeraten wegen häufiger Innenrisse, in Brasilien werden jedoch nach thermischer Vorbehandlung dekorative Messerfurniere produziert. Die Verklebung kann schwierig sein und wird nur für Innenanwendungen empfohlen; die Qualität ist abhängig von der Güte der maschinellen Bearbeitung und Holzfeuchte. Die Oberflächenbehandlung mit handelsüblichen Präparaten bereitet bei Innenanwendung nach bisherigen Erfahrungen keine Schwierigkeiten.

Trocknung

Mittlere Quell- und Schwindwerte verleihen dem Holz ein noch befriedigendes Stehvermögen. Es trocknet sehr langsam, radial eingeschnittenes Material (Riftschnitt) etwas zügiger, tangential eingeschnittenes Material (Fladerschnitt) langsamer mit stärkerer Tendenz zu Verformung und Rissbildung. Für die technische Trocknung werden schonende Programme empfohlen, wie z. B. das amerikanische Programm T7–B3 oder die Sequenz B (Handbook of Hardwoods, GB), um der starken Tendenz zu Rissbildung, Verformung und Verschalung entgegenzuwirken.

Natürliche Dauerhaftigkeit

Das Holz ist gegen den Befall Holz zerstörender Pilze nur mäßig resistent, sodass bei Außenanwendung Erdkontakt vermieden werden sollte.

Verwendungsbereiche

In den Ursprungsländern des nördlichen Südamerikas ist das schwere und mechanisch hoch belastbare Cupiuba eine gute Wahl für konstruktive Anwendungen ohne Erdkontakt im Außenbereich ohne besondere Anforderungen an die Maßhaltigkeit gestellt werden. Vorwiegend im Hafen- und Brückenbau, für Schwellen, Schallschutzwände und landwirtschaftliche Geräte eingesetzt. Im Innenbereich für schwere Möbel, Treppen und hoch belastete Fußböden. In Brasilien werden auch dekorative Messerfurniere für Luxusmöbel produziert. Nach Deutschland wird das vergleichsweise preiswerte Holz vorwiegend in Form von Produkten für den Terrassenbau exportiert.

Literatur

CIRAD-FORÊT Tropix 7. Fiches techniques Version 7.5.1 tropix.cirad.fr/FichiersComplementaires/FR/Amerique/CUPIUBA.pdf

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Dias, FM, Lahr, FAR, 2004. Estimativa de propriedades de resistência e de rigidez da madeira através da densidade aparente. Scientia Forestalis (IPEF), 65: 102–113

Evangelista, WV, de Souza Fabrim, GN & Melo, RR, 2017. Propriedades físico-mecânicas de duas madeiras no extremo norte do estado de Mato grosso. III. Congresso Brasileiro de Ciência e Tecnologia da Madeira, Florianopolis

Ferreira, LMM & Tonini, H, 2004. Cupiúba (Goupia glabra Aubl.): Crescimento, potencialidades e usos. Boa Vista,: Embrapa Roraima. 27 pp. Documento No. 4

Gomes da Silva, CE & al., 2018. Influence of the procurement site on physical and mechanical properties of Cupiúba wood species. Bioresources 13(2): 4 118–4 131

Klaassen, KWM (ed.) 2018. Houtvademecum. Smartwave B.V., Den Haag NL, 832 pp.

Loureiro, A, Silva, MF & Alencar, JC, 1979. Essências madeireiras da Amazônia. Manaus: SUFRAMA. 432 p.

Nicolas, EA, Mascia, NT; Todeschini, R. 2008. Comparação entre o critério de resistência de Tsai-Wu e a fórmula de Hankinson na tração da madeira. Madeira: Arquitetura e Engenharia, São Carlos (SP) 9(23): 13–29

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Quelle: GD Holz