Holz ABC

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Berangan

(keine Normkennzeichnung)
Botanische Bezeichnung Castanopsis spp., Familie Fagaceae
Verbreitung Indomalesia, südöstlich bis Neuguinea
Weitere Handelsnamen Kalimorot, karaka, saninten, sarangan, tungguruk (ID); Indian chestnut (IN); New Guinea oak (PG); berangan kogopon, berangan maruwit, Malaysian chestnut (MY); gasa, Philippine chestnut (PH); cà ôi (VN); khoduiy, kholaem, ko, ko nam (TH); katia, thite (MM)

Kurzbeschreibung

Gattung Castanopsis umfasst derzeit 120 anerkannte Arten, von denen etwa 15 zu den Lieferanten von Nutzholz zählen, darunter die weit verbreitete Art Castanopsis acuminatissima (von Indien östlich bis China und südlich bis Neuguinea). Die Zusammensetzung eines regionalen Handelssortimentes besteht je nach Herkunft aus einer mehr oder weniger großen Zahl von Arten, deren Holz wegen der äußeren Ähnlichkeit mit Eiche oder Edelkastanie auch vielfach als oak oder chestnut mit entsprechenden Herkunftshinweisen vermarktet wird. Auf den europäischen Markt kommt Berangan überwiegend in Form von Halbfertig- und Fertigprodukten, vorwiegend aus Indonesien, Malaysia und Papua-Neuguinea.

Farbe und Struktur

Kernholz je nach botanischer Art in unterschiedlichen Brauntönen von hell gelblich bis dunkelbraun, bei einigen Arten deutlich, bei anderen kaum vom oft breiten Splintholz abgesetzt. Holz aus subtropischen Regionen meist halbringporig, aus tropischen Regionen zerstreutporig. Poren grob, solitär stehend, oft mit schräg radialer Ausrichtung, Spätholzporen bei halbringporigen Arten in schräg-radialen Porenfeldern (dendritisch) angeordnet. Speichergewebe als feine, wellige Bändchen auf sauberen Querschnitten nur mit der Lupe erkennbar. Holzstrahlen fein und zahlreich, sehr selten in Kombination mit dem einen oder anderen breiten und hohen zusammengesetzten Holzstrahl. Zuwachszonen nur bei halbringporigen Arten deutlich markiert, bei zerstreut porigen Arten durch ein etwas dunkleres Spätholzband nur angedeutet. Faserverlauf überwiegend gerade, gelegentlich auch mit schwachem Wechseldrehwuchs. Frisches Holz mit leicht säuerlichem Geruch, im trockenen Zustand geruchlos.

Gesamtcharakter

Mittelschwere bis schwere Hölzer von grober Textur, in Farbe und Struktur ähnlich den nahe verwandten Eichen, teilweise auch der Edelkastanie.

Rohdichte lufttrocken (12-15% u) 0,60–0, 75–0,85(–0,98) g/cm³
Druckfestigkeit u12-15 39–53–60(–78) N/mm²
Biegefestigkeit u12-15 50–75–96(–168) N/mm²
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15 8 500–10 000–16 700(–19 900) N/mm²
Bruchschlagbarkeit k. A. kJ/m²
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet (1,2–)3,8–5,7 kN
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15 (11–)19–25 N/mm²
Trocknungsschwindmaß (radial) 1,2–2,3 %
Trocknungsschwindmaß (tangential) 2,3–4,5 %
Differentielles Schwindmass (radial) 0,22 %
Differentielles Schwindmass (tangential) 0,31 %
pH-Wert k. A.
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2) Klasse 2--4 (variabel)

Bearbeitbarkeit

Mittelschwere und zähe Hölzer, die maschinell gut zu bearbeiten sind; bei sehr hartem Holz erfordert die Bearbeitung Hartmetall bestückte Werkzeuge. Nach thermischer Behandlung lässt sich das Holz zu Schälfurnieren verarbeiten. Für Nägel und Schrauben sollte wegen der leichten Spaltbarkeit vorgebohrt werden. Die Verklebbarkeit ist gut, bei sehr harten Qualitäten mitunter problematisch. Berangan ist in der Regel mit allen Mitteln problemlos zu beizen, mattieren, lasieren und streichen; für filmbildende Mittel sollte wegen der Porigkeit der Oberfläche ausreichend grundiert werden.

Trocknung

Die mittleren Schwindmaße verleihen dem Holz der meisten Arten ein befriedigendes Stehvermögen. Die Freilufttrocknung verläuft je nach Rohdichte rasch bis langsam, mit geringer bis stärkerer Neigung zu Rissbildung und Verformung. Die technische Trocknung erfordert schonende und langsame Programme, zum Beispiel Schedule B (Handbook of Hardwoods, GB). Bei zu scharfer Trocknung neigen vor allem die schwereren Qualitäten zum Reißen und Verwerfen sowie zu Verfärbungen.

Natürliche Dauerhaftigkeit

Die Dauerhaftigkeit des Kernholzes gegen holzverfärbende und holzzerstörende Pilze sowie Insekten liegt im mittleren Bereich, je nach Art und Wuchsgebiet kann sie erheblich schwanken. Gegen Schädlinge im Meerwasser ist Berangan nicht resistent.

Verwendungsbereiche

Berangan ist in den Herkunftsländern ein viel verwendetes Konstruktionsholz bei mittlerer mechanischer und geringer klimatischer Beanspruchung. Das Holz einiger Arten wird zu Außenverkleidungen wie zum Beispiel Schindeln verarbeitet. Auch für Möbel und andere Tischlerarbeiten ist es gut geeignet. Einfachere Qualitäten dienen in der Regel als Brennholz oder werden zu hochwertiger Holzkohle verarbeitet.

Anmerkungen

Eisenhaltige Beschläge und stark alkalische Klebstoffe können, ähnlich wie bei Eiche, zu Fleckenbildung führen.

Literatur

Bolza, E. & Kloot, N.H. 1966. The mechanical properties of 81 New Guinea timbers. Division of Forest Products, Technological Paper No. 41. Commonwealth Scientific and Industria l Research Organization, Melbourne, Australia: p 12–15

Chudnoff, Martin. 1984. Tropical Timbers of the World. USDA Forest Service. Agricultural Handbook No. 607

Lemmens, R.H.M.J., Soerianegara, I. & Wong, W.C. (Eds.). 1995. Plant Resources of South-East Asia No 5(2): Timber trees; Minor commercial timbers. PROSEA Foundation, Bogor, Indonesia

Liu Peng, Chen Fang & Yang Jiaju. 1975. Identification, properties and uses of some sou theast Asian woods. Chinese Academy of Forestry, Beijing, China. 212 p.

Sim, H.C., 1984. Malaysian Timbers –Berangan. Timber Trade Leaflet No. 86. The Malaysian Timber Industry Board and Forest Research Institute Malaysia, Kuala Lumpur. 5 p.

Wong, T.M. 1982. A Dictionary of Malaysian Timbers. Revised by Lim, S.C. & Chung R.C.K. Malayan Forest Records No. 30. Forest Research Institute Malaysia, Kuala Lumpur. 201 p.

Quelle: GD Holz